Leipzig-Sieger Weißenfeld: „So fit wie jetzt war ich noch nie“

Bei der Langstrecke in Leipzig landete er gemeinsam mit Torben Johannesen ganz vorne, tags zuvor knackte er auf dem Ergometer seine persönliche Bestzeit: Für Johannes Weißenfeld war das erste Wettkampf-Wochenende des Jahres ein voller Erfolg. Im Interview verrät der 22-Jährige, wie er Leipzig erlebt hat, woher die Leistungssteigerung kommt und was er sich für die Kleinbootmeisterschaften in Krefeld (21.-23.4.) vorgenommen hat. Drei Fragen an... Johannes Weißenfeld.

Foto: www.deutschlandachter.de

Wie ist es in Leipzig aus deiner Sicht gelaufen?
Weißenfeld: Das war ein super Ergebnis. Der Ergotest hatte für mich Priorität. Da habe ich mir im Vorhinein mehr Gedanken drüber gemacht, denn eigentlich zählt das eher zu meinen Schwächen. Aber im Training war ich gut drauf, hab mich über den Winter stetig verbessert. Diese Leistung wollte ich auf dem Ergometer bestätigen. Ich bin richtig froh, dass es gelungen ist. Ich habe mich um sieben Sekunden gesteigert und war erstmals mit meiner Leistung auf dem Ergo richtig zufrieden. Die Zeit - erstmals deutlich unter sechs Minuten - ist auch absolut betrachtet in Ordnung. So bin ich guten Mutes in die Langstrecke mit Torben Johannesen gegangen. Vor allem, weil es bei uns schon im Trainingslager gut lief. Wir wollten unter die ersten Drei kommen. Dass es der erste Platz geworden ist, ist erfreulich, aber die Zweiten waren nur eine Sekunde dahinter. Das ist ein Hauch von Nichts.

Wie erklärst du dir den Leistungssprung?
Weißenfeld: Ich habe nach Olympia vielleicht eine Woche Pause gemacht, dann habe ich weiter trainiert und vor allem Gewicht und Muskelmasse zugelegt. Ich war in Rio zwar als Ersatzmann dabei, aber mit der letzten Saison nicht hundertprozentig zufrieden. Mir war klar: Wenn ich es in den Achter schaffen will, dass ich mich entwickeln und weiterkommen muss. Weil es an Kraft und Gewicht am meisten gehapert hat, habe ich gezielt an dieser Schraube gedreht. Im November hatte ich so schon fünf Kilo zugelegt, die habe ich dann gehalten. Ich denke, das war der Schlüssel für die Leistung am Ergo. Diesmal hatte ich die richtige Power, um an dem Stock zu ziehen.

Wie soll es für dich weitergehen?
Weißenfeld: Das Wochenende in Leipzig hat eine erste Tendenz gegeben, die will ich nicht überbewerten. Es war eine gute Standortbestimmung, an die ich anknüpfen will. Jetzt gilt es, die Leistung auch auf der olympischen Distanz über 2.000 Meter aufs Wasser zu bringen. Bei den Kleinbootmeisterschaften ist das erste Ziel, ins A-Finale zu rudern. Wenn wir das geschafft haben, dann wollen wir auch auf die Medaillenränge. Aber erst einmal gehe ich Schritt für Schritt. Leipzig hat Selbstvertrauen gegeben, ich bin motiviert, weiterzumachen und das Beste aus mir herauszuholen. So fit wie jetzt war ich jedenfalls noch nie.

Bildergalerie: http://www.deutschlandachter.de/index.php/medien/bilder/leipzig-2017

 

Text: 04.04.17 I von Felix Kannengießer

Quelle: www.deutschlandachter.de