Auf der Ruhr wird Rudern geschnuppert

20 Mädchen und Jungen sind beim Ruderkurs des RC „Westfalen“ voller Tatendrang und Neugier

30.07.2014 | 18:10 Uhr

Foto: Lutz Großmann

Herdecke. Mehrere Sportvereine in Wetter und Herdecke bieten in den Sommerferien Schnupperkurse und Trainingscamps für Kinder und Jugendliche an. Wir waren bei den Reitkursen des Ländlichen Zucht-, Reit- und Fahrvereins Volmarstein und bei der Kinder-Ruderwoche des RC „Westfalen“ Herdecke mit dabei.

Huckepack werden die Boote vom Bootshaus des RC „Westfalen“ Herdecke zur Anlagestelle an der Ruhr gebracht und dann zu Wasser gelassen.

Als nächstes müssen die Ruder arretiert und muss der Sitz in die richtige Position gebracht werden. Erst wenn diese Stabilität erreicht ist, kann ins Boot eingestiegen und Platz genommen werden. Dieser Ablauf ist besonders wichtig, damit die Kinder auf diese Weise viel Vertrauen zu dem wackeligen Sportgerät finden. Wenn der Steuermann das Kommando gibt, wird abgelegt. Mühsam setzt sich der Vierer auf dem Wasser in Bewegung, driftet gleich wieder Richtung Ufer, aber dann haben die Kids ihren Schlagrhythmus gefunden und steuern das Boot langsam, aber sicher mitten auf der Ruhr zwischen Wehr und Viadukt. Und bei diesem tollen Wetter macht das alles doppelt Freude.

Transportieren, putzen, trocknen

Beim Schnupper-Ruderkurs des RC „Westfalen“ Herdecke jedenfalls sind die 20 Mädchen und Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren in dieser Ferienwoche voller Tatendrang bei der Sache. Mit einer Trockenübung auf dem Ruder-Ergometer im Clubhaus beginnt jeder der fünf Schnuppertage. Für die Praxis auf dem Wasser stellt der Verein vier Vierer zur Verfügung, aber auch ein Dreier und ein Zweier kommen zwischendurch zum Einsatz. „Gibt’s eigentlich auch einen Zehner?“, fragt einer der Jungen. Nein, den gibt’s - zumindest in Herdecke - nicht. Er ist ja auch kein klassisches Wettkampfboot. Später, gegen Ende des zweistündigen Programms, kehren die Boote mit ihren strahlenden Passagieren, die übrigens alle mindestens das Schwimmabzeichen im Bronze haben müssen, zurück. Doch damit ist die Arbeit noch nicht vorbei. Die Boote müssen wieder zurück transportiert, geputzt und getrocknet werden.

Lukas Egerland und Nils Cwiekala leiten das Ruder-Feriencamp und sind hellauf begeistert: „Die Jungen und Mädchen sind wirklich mit Begeisterung dabei und haben großen Spaß. Das ist das wichtigste.“ Klar, die Nachwuchstrainer des RC „Westfalen“ Herdecke wünschen sich, dass der eine oder andere auch nach dem Schnupperkurs beim Rudern bleibt und sogar in den Verein eintritt, denn es wird immer schwieriger, die Kids für diesen Sport zu interessieren. „Durch die Umstellung auf G8 haben viele Vereine Schwierigkeiten. Wir merken das auch“, berichtet Cwiekala.Wer beim RC „Westfalen“ Herdecke anheuert, der kann sich eines professionellen Trainings sicher sein, ob er nun nur ein reiner Hobbyfahrer bleiben will oder dann doch mal in Richtung Wettkampf, also Regatten, tendiert.

Lutz Großmann

Quelle: www.derwesten.de