Achter bärenstark zum Titel - Vierer mit Johannes Weißenfeld auf Rang sechs

01.06.2015 | 18:19 Uhr


Der Deutschland-Achter setzte sich im Finale gegen Großbritannien durch und erkämpfte sich den EM-Titel. Foto: Menne

Gold gewonnen und Revanche geglückt: Der Deutschland-Achter hat bei den Europameisterschaften im polnischen Posen auf beeindruckende Weise Weltmeister Großbritannien in die Schranken gewiesen und den dritten EM-Sieg in Serie gefeiert.

 

Nur zwei Hundertstel Sekunden lagen die Dauerrivalen der vergangenen Jahre bei Streckenhälfte auseinander. Dann setzte sich das deutsche Flaggschiff Platz um Platz ab und fuhr eine knappe Bootslänge Vorsprung heraus. "Wir haben unser Ding knallhart durchgezogen", sagte Richard Schmidt. Im Ziel lag sein Team zwei Sekunden vor den Briten und eine weitere vor dem russischen Boot.

Es schwang eine gewisse Portion Genugtuung mit, als die neun Männer bei der Siegerehrung die Nationalhymne mitsangen und den Moment sichtlich genossen. Schließlich war der erste große internationale Vergleich eine wichtige Standortbestimmung. "Wir wollen aus dem Rennen Selbstvertrauen mitnehmen und Motivation für die nächsten Wochen und Monate schöpfen", meinte der neue Schlagmann Hannes Ocik.

Schließlich müsse das Team im Hinblick auf den Saisonhöhepunkt, die WM im französischen Aiguebelette (30.8. - 6.9.), noch weiter hart an sich arbeiten: "Das war heute noch nicht das perfekte Rennen. In den letzten beiden Jahren sind wir auch Europameister geworden und hatten dann jeweils bei der WM das Nachsehen. Das wollen wir dieses Jahr ändern."

Der Vierer ohne Steuermann mit Felix Wimberger, Maximilian Planer, Alexander Egler und Johannes Weißenfeld belegte auf dem Maltasee Rang sechs. Das Quartett verpasste die Medaillen, war aber angesichts des knappen Rückstands von drei Sekunden auf den Silberrang nicht unzufrieden. Der Zweier mit Kristof Wilke und Toni Seifert verpasste als Halbfinal-Vierter das A-Finale und musste dann abmelden. Wilke, der schon über Erkältungssymptome geklagt hatte, war nicht mehr einsetzbar.

Nach dem WM-Titel im Vorjahr sind Lisa Schmidla und Carina Bär vom Dortmunder Leistungszentrum gestern auch Europameister mit dem Frauen-Doppelvierer geworden. Sie setzten sich gegen die Boote aus den Niederlanden und Polen durch. Bis zur Streckenhälfte bei 1000 Metern lag das deutsche Quartett noch hinter den Polinnen zurück, behielt die Ruhe und fuhr zum Sieg.

"Klar freuen wir uns über den ersten Europameister-Titel, aber wir wollten schon klarer gewinnen", sagte Schmidla. Denn die großen Gegner fehlten noch. Der Frauenachter belegte hinter Russland, den Niederlanden und Rumänien den vierten Platz und verpasste damit den Medaillengewinn vom Vorjahr.

 

Text: Carsten Oberhagemann

Quelle: www.derwesten.de