Johannes Weißenfeld kämpft ein Jahr um Olympia
07.09.2015 | 18:18 Uhr
Johannes Weißenfeld (hinten) belegte bei der WM in Frankreich mit dem deutschen Vierer ohne Steuermann den fünften Rang.Foto: Detlev Seyb
Aiguebelette/Herdecke. Im Vierer ohne Steuermann ergatterte der Herdecker einen Startplatz für die Olympischen Spiele 2016. Doch im Interview verrät er, dass er noch viel Arbeit vor sich hat.
Turbulente Tage liegen hinter Johannes Weißenfeld. Bei der Ruder-Weltmeisterschaft auf dem französischen Lac d’Aiguebelette hat er im deutschen Vierer ohne Steuermann nicht nur den fünften Platz erreicht, sondern auch einen begehrten Startplatz für die Olympischen Spiele 2016 in Rio (Brasilien) ergattert. Der Traum von der Olympia-Teilnahme könnte sich im kommenden Jahr also tatsächlich erfüllen, doch bis dahin wartet noch viel Arbeit.
Die Ruder-WM in Frankreich war Ihr erstes sportliches Ereignis in dieser Größenordnung. Wie war die Stimmung?
Johannes Weißenfeld: Es war echt überwältigend, ein cooles Gefühl. Da weiß man, warum man sich vorher so lange im Training quält. Es sind diese Momente, die Spaß machen.
Wie zufrieden sind Sie mit dem sportlichen Abschneiden?
Platz fünf ist ein gutes Ergebnis. Wir haben gezeigt, dass wir zur Weltspitze gehören. Und wir haben das Ziel erreicht, einen Startplatz für die Olympischen Spiele zu bekommen.
Haben Sie den Erfolg mit der Mannschaft noch gefeiert?
Wir waren gemeinsam mit den Familien essen. Am Sonntag wurde dann noch mit allen Nationen in einem Club gefeiert.
Die Olympischen Spiele finden im kommenden Jahr statt. Ihr Boot hat den Startplatz ergattert, trotzdem müssen Sie persönlich sich erst wieder für einen Platz im Vierer qualifizieren. Wie groß schätzen Sie die Chancen ein, bei diesem Ereignis mitzufahren?
Die Chancen stehen nicht schlecht. Aber es ist immer auch ein bisschen im Kaffeesatz lesen. Man kann sich verletzen und muss mit allem rechnen. Aber wenn ich mein Pensum durchziehe, bin ich guter Dinge.
Was würde Ihnen die Teilnahme bedeuten?
Sehr viel, das wäre schon alles. Deswegen werde ich mein Studium auch erstmal auf Eis legen und nur noch nebenbei etwas machen. Ich will mich voll auf den Sport fokussieren.
Hadern Sie nicht manchmal damit, dass Sie zwar den Startplatz ergattert haben, aber noch nicht sicher in Rio dabei sind?
Es liegt halt immer im Ermessen des Trainers. Die Chancen stehen gut, und man muss schon einiges falsch machen, um den Platz jetzt noch zu verlieren. Ich muss gut trainieren und mein Bestes geben.
Wie geht es jetzt weiter?
Am Mittwoch fahre ich noch bei den Studenten-Europameisterschaften mit. Dann ist erstmal bis Oktober frei. Danach fahren wir ins Trainingslager nach Mallorca.
Text: Marian Laske
Quelle: www.derwesten.de