Johannes Weißenfeld zwischen Rekord und letztem Platz
30.03.2016 | 05:33 Uhr
Vollgas: Johannes Weißenfeld (Mitte) beim Ergometer-Test in Dortmund mit Torben Johannesen (rechts) und Alexander Egler. Foto: Team Deutschland-Achter
Für Johannes Weißenfeld vom RC Westfalen Herdecke geht es in die heiße Phase im Kampf um das Olympia-Ticket. Nach der Zeit der Trainingslager standen für das Team Deutschland-Achter jetzt die ersten internen Standortbestimmungen des neuen Jahres an. Im Olympia-Stützpunkt in Dortmund hatten die Ruderer in der vergangenen Woche beim Ergometer-Test ihre erste Visitenkarte abgegeben, ehe am Donnerstag und Freitag schon die nächste Leistungsüberprüfung folgte: Im Zweier auf dem Fühlinger See in Köln.
Leistung von über 500 Watt
„Das wird ein wichtiger Test und die Generalprobe für die Deutschen Kleinboot-Meisterschaften Mitte April. So langsam wird sich herauskristallisieren, wer die Kandidaten für welche Bootsklasse sind“, hatte Trainer Uwe Bender mit Blick auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro zuvor angekündigt.
Die jüngsten Tests brachten für Johannes Weißenfeld unterschiedliche Ergebnisse. Bereits am Mittwoch hatten sich die Ruderer in Dortmund beim wenig beliebten Ergometer-Test verausgabt. Fast alle Deutschland-Achter-Anwärter blieben auf den 2000 Metern über 500 Watt, einige – wie Felix Drahotta, Peter Kluge, Torben Johannesen und Johannes Weißenfeld – konnten ihre persönliche Bestzeit knacken. Olympiasieger Maximilian Reinelt hatte die schnellste Zeit des Tages.
Das Trainerteam Ralf Holtmeyer, Christian Viedt und Uwe Bender freute sich über die gebrochenen Rekorde, hatte sich aber insgesamt vom Team doch ein klein wenig mehr erwartet. „Ich hätte gedacht, dass wir im Schnitt etwas schneller sind“, sagte Bundestrainer Holtmeyer. Weißenfelds Ruderpartner Maximilian Korge musste ebenso wie Andreas Kuffner krankheitsbedingt sein individuelles Programm durchziehen, beide fielen auch für Köln aus. Dort saßen daher ihre Ruderpartner Johannes Weißenfeld und Torben Johannesen vom RC Bergedorf Hamburg gemeinsam im Zweier. Dagegen konnten die übrigen Deutschland-Achter-Kandidaten auf der 2000-Meter-Strecke in den gewohnten Paarungen der letzten Wochen an den Start gehen, um sich für Olympia zu empfehlen.
Erste Orientierung für die Trainer
Auf sechs Bahnen traten die Zweier-Paarungen über die 2000-Meter-Wettkampfdistanz auf dem Fühlinger See an. Bei alles andere als optimalen Bedingungen kämpften sich Weißenfeld & Co. trotz Kälte und Regen durch, am Ende rauschten Felix Drahotta und Anton Braun im Finale der sechs schnellsten Zweier knapp vor Eric Johannesen und Richard Schmidt über die Ziellinie.
Das neu zusammengesetzte Boot Weißenfeld/Johannesen landete im B-Finale vor dem Duo Alexander Egler/Paul Schröter. Im zweiten Vorlauf am Donnerstag waren Weißenfeld und Johannesen auf dem vierten und letzten Platz gelandet. Aufgrund der widrigen Bedingungen am Karfreitag entschied das Trainerteam, das zweite Finalrennen am Nachmittag ausfallen zu lassen und beließ es bei dem Vergleich am Vormittag.
Für die Ruderer war es eine erste Standortbestimmung vor den Deutschen Kleinboot-Meisterschaften vom 15. bis 17. April an gleicher Stelle. „Es ist schön, dass wir so einen zweiten Vergleichswert haben. Es war ein erstes Streckenfahren, bei dem wir schon einige Dinge sehen konnten. Endgültig wird es dann aber erst nach den Kleinboot-Meisterschaften“, sagte Christian Viedt über die „erste Orientierung für die Mannschaftsbildung“ mit Blick auf die Besetzung der Bootsklassen in Richtung Olympia.
Quelle: www.derwesten.de