Interview mit Johannes Weißenfeld: „Für Olympia sieht es erst einmal ganz gut aus“
Johannes Weißenfeld (21) vom RC Westfalen Herdecke hat bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften auf dem Fühlinger See in Köln seine Olympia-Ambitionen deutlich unterstrichen. Mit seinem Partner Maximilian Korge (Berliner RC) erreichte der Herdecker Riemenruderer im A-Finale Platz sechs.
1 Wie bewerten Sie den sechsten
Platz bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften
im Zweier ohne Steuermann
Den Platz bewerte ich als grundsolide
für meinen Partner und mich.
Das ist eine gute Leistung. Sehr gut
wäre, wenn wir Fünfter geworden
wären. Aber für die Umstände mit
dem langen Krankheitsfall von Max
war es das Optimale, was wir herausholen
konnten. Am Ende hat
man gemerkt, dass es noch ein
bisschen an der Physis fehlte.
2 Zur Streckenhälfte lagen die
sechs Finalboote noch innerhalb
von einer Bootslänge beieinander...
Genau. Wir haben sogar die erste
Hälfte geführt. Wir sind vorne rausgebrettert
wie die Irren (lacht), weil
wir dachten, wir haben nichts zu
verlieren. Wir waren ohnehin das
Außenseiterboot und auf der
Außenbahn gesetzt. Manchmal,
wenn man vorne ist, wachsen einem
auch schon mal Flügel und man
wächst über sich hinaus. Das war
bei uns jetzt leider nicht der Fall,
weil der Ofen irgendwann aus war.
Daran merkt man auch unser Alter
uns fehlen einfach ein paar Trainingsjahre.
Wir sind seit nicht einmal
anderthalb Jahren in diesem
harten Training, während die anderen
das schon seit sechs oder sieben
Jahren machen. Das soll keine
Ausrede sein, aber eine Begründung
dafür, warum es noch nicht für mehr
als den sechsten Platz reicht.
3 Was bedeutet das Ergebnis für
Ihre Olympia-Ambitionen?
Das sieht erst einmal ganz gut aus.
Wir waren ja auch 2015 Sechster,
da sind wir mit ein bisschen mehr
Glück ins A-Finale gefahren. Diese
Mal sind wir einfach supersouverän
ins Finale gefahren. In der Regel
sagt man, dass das Finale reicht.
Die grobe Einteilung ist: die ersten
Vier sind im Achter, danach die im
Vierer und dann die im Zweier. Das
ist nicht immer ganz stringent gesetzt,
aber wir befinden uns genau
im Rahmen für den Vierer. Das ist
das Ziel, das wir erreichen wollten.
Wir haben unsere Leistung vom letzten
Jahr untermauert und nochmal
ein bisschen verstärkt. Jetzt liegt es
am Bundestrainer, da sind wir
machtlos und müssen abwarten.
Mit Johannes Weißenfeld sprach
Thorstenb Langenbahn.
Quelle: www.derwesten.de