Sanierung des Bootshallen-Dachstuhls des RC Herdecke beginnt

06.01.2017 - 08:02 Uhr 

Das Gerüst steht bereits: Seit Dienstag ist der älteste Teil des Bootshaus des Ruderclubs Westfalen Herdecke eingerüstet. Mitte Januar beginnt die umfassende Sanierung. Den Anfang macht eine Spezialfirma aus Lüdenscheid, weil das Dach noch aus Eternit besteht und daher als Sondermüll entsorgt werden muss. Foto: Thorsten Langenbahn

 

Rund zwei Jahre lang hat der Ruderclub Westfalen Herdecke darauf hin gearbeitet, nun geht es endlich los. In diesen Tagen startet die Sanierung des Dachstuhls über der Bootshalle, dem ältesten Teil des historischen Gebäudetraktes. Seit Dienstag ist das Gebäude eingerüstet, Mitte Januar beginnt die Firma Wacker, ein Entsorgungsfachbetrieb aus Lüdenscheid, mit dem Rückbau. „Das Dach ist aus Eternit, es handelt sich also um Sondermüll“, sagt Klaus Korge aus dem RC-Vorstand.

Der 78-Jährige übernimmt für den Verein die Bauleitung. Der Bauunternehmer im Ruhestand hat auch gemeinsam mit seiner Vereinskollegin und Architektin Edith Neu-Kuer die Planungen erstellt. Der Herdecker Architekt Ralf Hippenstiel, auch ein ehemaliger Ruderer, half ebenfalls mit, die Pläne auf den Weg zu bringen.

Ursprungsidee sprengt den Rahmen

Rund 240 000 Euro beträgt das Volumen des Bauvorhabens. Eine zuvor angedacht Variante mit einem Vollgeschoss hätte mit über 400 000 Euro fast doppelt so viel gekostet. Diese Ursprungsidee wurde mangels Finanzierbarkeit verworfen. „Das hätten wir nicht stemmen können“, sagt Klaus Korge.

Auch der ursprüngliche Gedanke, durch die Einrichtung von Sozialwohnungen eine günstige Finanzierung von der NRW-Bank zu bekommen, ließ sich nicht realisieren. „Das ist schade. Der Gedanke war, in schöner Lage an der Ruhr günstigen Wohnraum für Herdecke zu schaffen, aber das ist an der Zusage der NRW-Bank gescheitert“, sagt Udo Köhler, Vorstandssprecher des Herdecker Ruderclubs. „Wir finanzieren jetzt frei, dafür sind wir auch frei bei der Miete“, sieht es der 51-Jährige pragmatisch.

Mit der jetzigen Variante sind Köhler und seine Vorstandskollegen sehr zufrieden. „Durch Spenden und Finanzierung ist alles gedeckt“, betont Korge. Bevor die Unternehmen loslegen, werden die Ruderer an diesem Wochenende noch einmal selbst Hand anlegen. Bei einem Arbeitseinsatz am morgigen Samstag werden die RC-Mitglieder bereits erstmals aktiv werden. Ab 10 Uhr wird das Gebäude ausgeräumt, auch Balken sollen bei der Aktion entfernt werden. „Es wird entkernt, was zu entkernen ist“, fasst Udo Köhler das Vorhaben zusammen.

Gebäude stammt aus dem Jahr 1946

Dann geht’s ans Eingemachte: Der ganze Giebel wird abgetragen, auch die Seiten des zwischen 1946 und 1948 erstellen Gebäudes werden zurückgebaut, dann kommen auf die Bootshalle ein neuer Holzdachstuhl und ein neues Mauerwerk mit vorschriftsmäßiger Dämmung. Anfang April soll das Dachgeschoss wieder dicht sein. „Dann beginnt der Innenausbau, da brauchen wir wieder die Hilfe aus dem Verein“, sagt Klaus Korge. Der Trockenbau und einige kleinere Arbeiten würden zum Teil in Eigenleistung von den Mitgliedern erbracht.

Ende dieses Jahres soll die umfassende Sanierung abgeschlossen sein, damit 2018 die Wohnungen bezogen werden können. „Das wird auch von der Eigenleistung der Mitglieder abhängen“, weiß Klaus Korge. Zwei Mieteinheiten entstehen durch den Umbau, außerdem ein rund 18 Quadratmeter großer Archiv- und Clubraum für die Ruderer. „Die Höhe der Mieteinnahmen wird letztlich die Kreditzahlung decken“, sagt Udo Köhler.

Die Räumlichkeiten mit Blick auf die Ruhr an den Mann oder die Frau zu bringen, „dürfte kein Problem sein“, sagt Korge. „Es sind schon Anfragen da von Spaziergängern, die das Objekt vom Sehen kennen, aber auch aus dem Club selbst“, so Korge. Ein bisschen Ruder-Affinität wird den neuen Mietern sicherlich nicht schaden. „Und im Gegensatz zum Neubaugebiet sind wir wesentlich preiswerter“, sagt Korge.

 

Text: Thorsten Langenbahn

Quelle: www.waz.de