Johannes sitzt im Achter! Junge Besetzungen im neuen Olympia-Zyklus

18.05.2017

Mit drei Neuen, zwei Rückkehrern und vier Silbermedaillengewinnern von Rio startet der Deutschland-Achter ins nacholympische Jahr und damit in den neuen Olympia-Zyklus mit dem langfristigen Ziel Tokio 2020. Die Blicke richten sich jetzt aber nach Racice in Tschechien, wo in einer Woche die Europameisterschaften (26. bis 28. Mai) stattfinden.

„Natürlich treten wir hier an, um unseren Titel zu verteidigen. Aber die Konkurrenz ist stark. Wir dürfen keinen unterschätzen“, sagte Hannes Ocik, der das Boot weiterhin als Schlagmann anführt. Schließlich trifft das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes nun, zwei Wochen nach dem Auftaktsieg bei der Essener Hügelregatta, in Racice auf die ebenfalls verjüngten Teams aus Großbritannien und den Niederlanden, die in Rio Gold und Bronze gewannen.

Ihre Plätze vom Rio-Achter behalten neben Ocik auch Malte Jakschik sowie Richard Schmidt und Martin Sauer, die seit 2009 ununterbrochen dabei sind. Felix Wimberger und Maximilian Planer haben den Weg zurück ins Flaggschiff geschafft; für beide ist es nach 2014 die zweite Achter-Berufung. Erstmals einen Rollsitz im deutschen Paradeboot ergatterten sich Torben Johannesen (22 Jahre), Johannes Weißenfeld (22) und Jakob Schneider (23).

„Man kann bei uns schon von einem großen Umbruch sprechen. Fünf Sportler sind ja neu im Boot - und dazu hat die Mannschaft ja auch noch einen neuen Trainer“, sagte Uwe Bender schmunzelnd. Der 58-jährige Bundestrainer hat für dieses Jahr den Deutschland-Achter übernommen, weil der langjährige Achter-Erfolgscoach Ralf Holtmeyer für ein Jahr den U23-Nachwuchsbereich unterstützt.

Der Verjüngungsprozess im Team Deutschland-Achter wird beim komplett neu formierten Vierer ohne Steuermann deutlich sichtbar. Denn hier steht ein sehr junges Quartett vor seiner internationalen Bewährungsprobe. Paul Gebauer (21 Jahre), Christopher Reinhardt (19), Finn Schröder (23) und Wolf-Niclas Schröder (20) vertreten bei der EM die deutschen Farben. Nach auskurierter Verletzung soll Laurits Follert (21) den Vierer in einigen Wochen verstärken. „Sie haben sich über die Kleinbootleistung und den Vierer in Essen aufgedrängt und gezeigt, dass sie die Chance verdient haben“, sagte Bundestrainer Christian Viedt.

Im Zweier ohne Steuermann sitzen Felix Drahotta und Anton Braun, die im Laufe ihrer Ruderkarriere schon eine Menge Kleinbooterfahrung gesammelt haben. Im nacholympischen Jahr hat bei beiden die Berufsausbildung Vorrang, dennoch wollen die Olympia-Siebten von London im Zweier ihre Stärke auch bei der EM in Racice unter Beweis stellen.


Das Team Deutschland-Achter startet in dieser Besetzung bei den Europameisterschaften in Racice / Tschechien (26. bis 28. Mai 2017):

Deutschland-Achter:

Hannes Ocik (Schweriner RG)

Richard Schmidt (RV Treviris Trier)

Malte Jakschik (RV Rauxel)

Jakob Schneider (Ruderklub am Baldeneysee

Torben Johannesen (RC Bergedorf Hamburg)

Maximilian Planer (Bernburger RC)

Felix Wimberger (Passauer RV)

Johannes Weißenfeld (RC Westfalen Herdecke)

Steuermann Martin Sauer (Berliner Ruder-Club) 
 

Vierer ohne Steuermann:

Paul Gebauer (Potsdamer RC Germania)

Christopher Reinhardt (RV Dorsten)

Finn Schröder (Lübecker RG)

Wolf-Niclas Schröder (Ruder-Union Arkona Berlin)

 

Zweier ohne Steuermann:

Felix Drahotta (RTHC Bayer Leverkusen)

Anton Braun (Berliner Ruder-Club)

 

Ersatzleute:

Malte Großmann (RC Favorite Hamburg)

René Stüven (RV Emscher)


Die weiteren Termine in 2017:
Europameisterschaften in Racice / Tschechien (26.-28. Mai 2017)
Weltcup in Posen / Polen (16.-18. Juni 2017)
Weltcup in Luzern / Schweiz (07.-09. Juli 2017)
Trainingslager in Völkermarkt / Österreich (07.-24. August 2017)
Trainingslager in Ratzeburg (04.-15. September 2017)
Weltmeisterschaften in Sarasota / USA (24. September – 01. Oktober 2017)
Schleswig-Holstein Netz Cup in Rendsburg (13.–15. Oktober 2017)

 


Text: Carsten Oberhagemann

Foto: Caroline Seidel/dpa

Quelle: www.deutschlandachter.de