Neu formierter Deutschland-Achter fährt hochmotiviert zur EM

25.05.2017

Die Nominierungen sind gemacht, vom 26. bis 28. Mai steht bei den Europameisterschaften die erste Standortbestimmung für das neu formierte Team Deutschland-Achter an. Im tschechischen Racice treffen der Achter, Vierer und Zweier erstmals auf die internationale Konkurrenz. Die verjüngte Crew im Deutschland-Achter tritt als Titelverteidiger an und ist schon gespannt auf das erste Kräftemessen unter anderem mit Großbritannien und den Niederlanden. „Wir wollen uns bewähren und vorne landen“, sagt Bundestrainer Uwe Bender.

Bei der Hügelregatta in Essen hatte der Deutschland-Achter schon einen ersten Auftritt und setzte sich deutlich gegen zwei deutsche U23-Achter durch. Auch im Training hat die neue Besetzung zueinander gefunden, berichtet Bender: „Es läuft rudertechnisch rund, die Jungs bilden eine homogene Truppe.“ Mit Torben Johannesen, Johannes Weißenfeld und Jakob Schneider sind drei Neue an Bord, mit Felix Wimberger und Maximilian Planer außerdem zwei Rückkehrer und schließlich Richard Schmidt, Malte Jakschik, Hannes Ocik sowie Steuermann Martin Sauer aus dem Silber-Achter von Rio.

„Die Holländer und Briten gilt es zu schlagen“
Beim ersten Weltcup in Belgrad Anfang Mai, wo der Deutschland-Achter nicht angetreten war, siegte der niederländische Achter knapp vor Großbritannien; dahinter platzierten sich mit drei Sekunden Abstand Russland und Polen. Für die EM haben neben diesen Booten noch Bulgarien, Italien, die Ukraine und Rumänien gemeldet. Auch bei den anderen Nationen hat sich im Vergleich zu Olympia bei den Besetzungen einiges geändert, die Favoriten aber sind die gleichen geblieben. „Die Holländer und Briten gilt es wohl zu schlagen“, schätzt Bender ein: „Wir wissen noch nicht, wo wir im Vergleich stehen, aber wir sind gut vorbereitet. Alle, egal ob neu im Achter oder schon länger mit dabei, sind hochmotiviert und hungrig. Wir wollen etwas erreichen.“

Die Ruderer bestätigen das unisono. „Wir haben uns wie immer hohe Ziele gesteckt und wollen eine gute Leistung bei der EM zeigen“, sagt etwa Johannes Weißenfeld, der neue Bugmann. Und Routinier Richard Schmidt, der am Dienstag 30 Jahre alt wurde, meint: „Mit dieser Mannschaft können wir es packen.“ Ein guter Auftritt bei den Europameisterschaften soll der erste Schritt zum großen Ziel in diesem Jahr sein, den Weltmeisterschaften in Sarasota (USA) Ende September, wie Bender betont: „Für uns ist es der Einstieg in die internationale Saison und eine weitere Entwicklungsstufe auf dem Weg zur WM.“

Junger Vierer trifft auf großes Feld
Das gilt auch für den Vierer und Zweier, die komplett neu formiert sind. Der junge Vierer mit Christopher Reinhardt (19 Jahre), Finn Schröder (23), Wolf-Niclas Schröder (20) und Paul Gebauer (21) macht bei den Europameisterschaften seine ersten Erfahrungen und trifft dabei auf ein großes Feld: Insgesamt haben bei der EM 14 Nationen im Vierer gemeldet. Großbritannien ist der große Titelfavorit. Das haben die Briten auch beim ersten Weltcup unter Beweis gestellt, sie siegten klar vor den Niederlanden und Spanien. Der deutsche Vierer hat sich dennoch einiges vorgenommen. „Ich bin optimistisch, dass wir etwas erreichen können, unsere Vorergebnisse waren gut“, sagt Bundestrainer Christian Viedt: „Die jungen Ruderer haben schnell zueinander gefunden.“

Drahotta/Braun kennen sich wie ihre Westentasche
Felix Drahotta und Anton Braun haben zusammen im Zweier über die Jahre schon so einige Kilometer abgerissen. Vor fünf Jahren ruderten sie bei Olympia in London gemeinsam auf den siebten Platz. Dazu kommen zwei gemeinsame Titel bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften (2013, 2016), Braun holte außerdem bei der EM 2014 im Zweier Bronze. „Den beiden ist etwas zuzutrauen. Sie passen sehr gut zusammen und verfügen über eine enorme Erfahrung“, sagt Viedt und ergänzt: „Allerdings gilt auch hier: Wo sie im internationalen Vergleich stehen, sehen wir erst am Renntag.“ Denn trotz der Siege an beiden Tagen in Essen, trifft das Duo nun auf die versammelte kontinentale Konkurrenz im Zweier: Großbritannien, den Sieger des ersten Weltcups, sowie 13 weitere Nationen.


Das Team Deutschland-Achter startet in dieser Besetzung bei den Europameisterschaften in Racice / Tschechien (26.-28. Mai 2017):

Deutschland-Achter:

Hannes Ocik (Schweriner RG)

Richard Schmidt (RV Treviris Trier)

Malte Jakschik (RV Rauxel)

Jakob Schneider (Ruderklub am Baldeneysee)

Torben Johannesen (RC Bergedorf Hamburg)

Maximilian Planer (Bernburger RC)

Felix Wimberger (Passauer RV)

Johannes Weißenfeld (RC Westfalen Herdecke)

Steuermann Martin Sauer (Berliner Ruder-Club)

 

Vierer ohne Steuermann:

Paul Gebauer (Potsdamer RC Germania)

Christopher Reinhardt (RV Dorsten)

Finn Schröder (Lübecker RG)

Wolf-Niclas Schröder (Ruder-Union Arkona Berlin)

 

Zweier ohne Steuermann:

Felix Drahotta (RTHC Bayer Leverkusen)

Anton Braun (Berliner Ruder-Club)

 

Ersatzleute: Malte Großmann (RC Favorite Hamburg), René Stüven (RV Emscher)

 

Text: Felix Kannengießer

Quelle: www.deutschlandachter.de