Johannes siegt mit dem Team Deutschland-Achter beim Weltcup
24.06.2018
Willensstark und mit Kämpferherz zum Achter-Sieg
Der Jubel war groß, die Erleichterung spürbar: Der Deutschland-Achter feierte beim Weltcup einen triumphalen Sieg vor Großbritannien und den Niederlanden. „Wir hatten ein schweres Wochenende, aber die Jungs haben brutal gefightet und sind ein starkes Finalrennen gefahren“, sagte Steuermann Martin Sauer erleichtert. Schließlich musste sich das deutsche Flaggschiff am Freitag im Zeitfahren Australien geschlagen geben und am Samstag den Briten im Hoffnungslauf. Doch im Finale betrug der Vorsprung auf England eine halbe Bootslänge.
Comeback nach zwei Rückschlägen: Der Deutschland-Achter siegte beim Weltcup in Linz am Ende eines schwierigen Wochenendes. Foto: Detlev Seyb
Scheinbar unbeeindruckt von den Rückschlägen an den Vortagen fuhr der Deutschland-Achter zu einem beeindruckenden Start-Ziel-Sieg und gab die passende Antwort. „Wir haben es allen Zweiflern gezeigt und uns auf unsere Stärken konzentriert“, sagte Torben Johannesen und Richard Schmidt ergänzte: „Mit ziemlich hoher Frequenz haben wir ein hohes Anfangstempo erreicht, was wir auch halten konnten. Das war ein hartes Rennen.“
Ähnlich wie die Fußball-Nationalmannschaft am Samstag beim 2:1-Sieg im WM-Spiel gegen Schweden ließen sich auch die Achter-Recken trotz der Dämpfer nicht aus der Spur bringen und besannen sich im entscheidenden Moment auf ihre Stärken. „Bei den Fußballern hat man gesehen, was man erreichen kann, wenn man auch bei Rückständen an sich glaubt. Das ist auch uns gelungen. Ich bin extrem stolz darauf, was wir heute geleistet haben“, meinte Maximilian Planer und ergänzte: „Wir haben in unserer Rennbesprechung den Teamgeist noch einmal beschworen. Das war der Schlüssel zu diesem Willenssieg.“
Weitere Stimme
Hannes Ocik: „Das Wochenende war eine besondere Herausforderung für uns. Nach Belgrad haben wir an der Feinabstimmung gearbeitet und noch mal den Trainingsumfang gesteigert. Das steckte noch in unseren Beinen, die Frische fehlte ein wenig. Aber wir haben das Beste aus uns rausgeholt und uns heute nach zwei soliden Rennen noch mal gesteigert. Insgesamt haben wir aber gesehen, dass die Leistungsdichte gestiegen ist und das Achter-Feld enger wird.“
Bronze für den Vierer: „Die Medaille ist ein Traum“
Bronze gewann der Vierer ohne Steuermann mit Felix Brummel, Nico Merget, Peter Kluge und Felix Drahotta. Das Quartett kam hinter Weltmeister Australien und dem starken rumänischen Boot ins Ziel und hielt die beiden britischen Vierer und Polen klar auf Distanz. „Wir sind aggressiver losgekommen und haben in einen guten Streckenschlag hineingefunden“, sagte Felix Drahotta. Der erfahrene Schlagmann freute sich über das gute Zusammenspiel im Boot und hob hervor: „Die Jungs hinter mir haben einen wirklich guten Job und unterwegs mächtig Betrieb gemacht.“
Überglücklich waren insbesondere Nico Merget und Felix Brummel, die ihre erste Weltcup-Medaille gewannen. „Die Medaille ist ein Traum. Aber wir werden uns noch steigern: In Luzern wollen wir Silber“, meinte Merget. Und zur großen Überraschung bekam das Quartett sogar noch das gelbe Leibchen des Weltcup-Führenden übergestreift. Nach dem vierten Platz von Belgrad hat der deutsche Vierer mit neun Weltcup-Punkten mehr als Australien (8) und Rumänien (7) auf dem Konto.
Follert/Schröter gewinnen das B-Finale
Mit einem Sieg im B-Finale ging für Laurits Follert und Paul Schröter der Weltcup in Linz im Zweier ohne Steuermann zu Ende. Nach dem vierten Platz im Halbfinale am Vortag steigerten sie sich und steckten nie auf. Die Österreicher Seifriedberger/Querfeld lagen bei der Streckenhälfte schon mit einer guten halben Bootslänge vorn. Dann aber zogen Follert/Schröter entschlossen vorbei. „Mit einem Spurt sind wir rangefahren, haben uns gnadenlos vorbeigeschoben und sind dann auch drauf geblieben“, sagte Follert. Im Ziel betrug der Vorsprung fast drei Sekunden.
Damit verbesserten sich Follert/Schröter im Vergleich zum Auftakt-Weltcup vor drei Wochen um einen Platz. In Belgrad wurden sie Zweiter im B-Finale. „Wir steigern uns langsam. In Luzern wollen wir jetzt das A-Finale erreichen. Das Wichtigste ist, dass wir mit einer gewissen Lockerheit in die Rennen gehen und auch mal Späße machen“, meinte Follert. Auch Bundestrainer Christian Viedt sieht den Zweier auf einem guten Weg: „Das B-Finale war ein technisch gutes Rennen, in dem sie es auch geschafft haben, aus der zweiten Position nach vorne zu fahren. Sie entwickeln sich in die richtige Richtung.“
Ergebnisse, Weltcup in Linz-Ottensheim:
Achter, Finale:
1. Deutschland-Achter
(Hannes Ocik, Richard Schmidt, Malte Jakschik, Jakob Schneider, Torben Johannesen, Maximilian Planer, Felix Wimberger, Johannes Weißenfeld, Martin Sauer)
5:26,88 Minuten
2. Großbritannien
5:28,18 Minuten
3. Niederlande1
5:29,37 Minuten
4. Niederlande2
5:29,67 Minuten
5. Australien
5:32,63 Minuten
6. Italien
5:32,67 Minuten
Vierer ohne Steuermann, Finale:
1. Australien
5:50,70 Minuten
2. Rumänien
5:53,76 Minuten
3. Deutschland (Felix Drahotta, Peter Kluge, Nico Merget, Felix Brummel)
5:56,60 Minuten
4. Großbritannien 2
5:57,98 Minuten
5. Großbritannien1
5:58,79 Minuten
6. Polen
6:08,43 Minuten
Zweier ohne Steuermann, B-Finale:
1. Deutschland (Laurits Follert, Paul Schröter)
6:37,49 Minuten
2. Österreich1
6:40,24 Minuten
3. Ukraine2
6:43,46 Minuten
4. Brasilien
6:43,80 Minuten
5. Niederlande
6:44,71 Minuten
6. Frankreich 2
6:47,08 Minuten
Text: Carsten Oberhagemann
Quelle: www.deutschlandachter.de