Ein kleiner Schritt in Richtung Normalität

21.04.2020

Deutschland-Achter: Ziel EM im Herbst

Über einen Monat lang haben die Athleten des Team Deutschland-Achter wegen der Coronavirus-Maßnahmen zu Hause verbracht, haben sich mit dem Ergometer auf dem Balkon, im Garten oder auf dem Parkplatz vor der Tür fit gehalten. Seit Anfang dieser Woche verlagert sich das Training wieder an den Stützpunkt in Dortmund, allerdings unter strengen Auflagen.

Trainiert wird zeitversetzt in Zweiergruppen, entweder im Kraftraum oder auf dem Wasser. Die Trainingszeiten sind so gestaffelt, dass die jeweiligen Duos keine Berührungspunkte mit anderen Sportlern haben. So kommen die Ruderer immer schon umgezogen zum Stützpunkt und duschen sich nach dem Training zu Hause. Die Besprechungen finden anschließend per Telefon statt, und auch das Essen wird nach Hause verlagert. Im Stützpunkt wird darüber hinaus streng auf die Hygiene-Maßnahmen geachtet, der Sicherheitsabstand wird eingehalten und die verwendeten Geräte werden nach jeder Einheit desinfiziert.

„Das Training am Stützpunkt ist ein kleiner Schritt in Richtung Normalität. Es geht langsam in die richtige Richtung. Ich hoffe, dass wir eine weitere Entwicklung in den nächsten Wochen erleben. Am wichtigsten ist aber natürlich die Gesundheit – wir halten uns beim Training an die Regeln“, sagt Bundestrainer Uwe Bender: „Es ist wichtig, dass die Sportler zurück ins Ruderboot kommen, damit spezifisch trainiert werden kann. Und auch die Kraft müssen wir wieder aufbauen, die geht am schnellsten verloren.“

Wimberger: „Das richtige Bootsgefühl wiederbekommen“

Die Sportler sind ebenfalls froh, dass zumindest ein Stück Normalität zurückkehrt. „Wir sind Mannschaftssportler, von daher ist es super, dass wir wieder zusammen trainieren können. Auch wenn es nur zu zweit ist. Für uns geht es jetzt darum, das richtige Bootsgefühl wiederzubekommen“, sagt Felix Wimberger: „Wir haben Glück, dass es für uns so gelaufen ist und wir wieder trainieren dürfen. Wir müssen in den ersten Tagen schauen, wie wir das am besten umgesetzt kriegen, dass wir uns nicht über den Weg laufen. Bis jetzt hat es sehr gut geklappt, und hohe Hygiene-Standards haben wir hier am Stützpunkt sowieso immer eingehalten.“

Die EM ist das Ziel

Die Ruderer haben ein klares Ziel vor Augen. Die Europameisterschaften im polnischen Posen wurden auf den 9.-11. Oktober verlegt und sind damit die einzige Regatta über 2.000 Meter, die in dieser Saison noch stattfinden soll. „Es ist schön, dass die EM nur verlegt und nicht abgesagt wurde. Ich denke, dass der Herbst auch ein guter Termin ist. Die EM ist unser Zielwettkampf“, so Bender.

Text: Felix Kannegießer

Foto: Detlev Seyb

Quelle: www.deutschlandachter.de