EM-Vorbereitung in Lago Azul
01.03.2021
Die Europameisterschaften im April rücken immer näher. In gut einem Monat findet das erste internationale Kräftemessen der Olympia-Saison statt. Ab Montag geht es für das Team Deutschland-Achter zur direkten Vorbereitung ins bewährte Trainingslager nach Lago Azul. Hier hoffen die Sportler in den kommenden zweieinhalb Wochen auf optimale Ruderbedingungen, um sich für die lang ersehnte erste Regatta des Jahres bestmöglich in Stellung zu bringen. Doch nicht nur der Körper, auch der Kopf spielt dabei eine Rolle.
„Vom Wetter ist es in Deutschland gerade besser geworden, aber das kann sich hier ja schnell wieder ändern. In Südeuropa sind die Bedingungen anders“, sagt Bundestrainer Uwe Bender: „Entscheidend ist für die Sportler aber der Tapetenwechsel. Nach so langer Zeit mal an einem anderen Ort zu trainieren und etwas anderes als den Dortmund-Ems-Kanal zu sehen, ist in dieser Phase enorm wichtig.“
STUFENTEST LIEFERT GUTE ERGEBNISSE
Für einen Motivationsschub sorgte in dieser Woche die Rückkehr aufs Wasser. Zuvor konnten die Athleten wegen des Wintereinbruchs fast drei Wochen lang nicht rudern. „Das tat richtig gut für das Gemüt. Natürlich hat man gemerkt, dass wir jetzt etwas länger nicht gerudert haben, aber es war ein sehr guter Einstieg“, verrät Bender. Vorher mussten die Sportler noch auf dem Ergometer zum Stufentest und anschließend zum Krafttest antreten, auch das verlief ganz nach Wunsch des Bundestrainers: „Wir können mit den Ergebnissen sehr zufrieden sein, mehrere Bestwerte sind gefallen. Das hat gezeigt, dass uns das Training gut vorangebracht hat.“ Nun soll der Fokus wieder voll auf dem Rudern liegen.
BOOTE WERDEN SCHNELL GEMACHT
Zuletzt wurde vor allem an den Grundlagen gefeilt. Das wird fortgesetzt, allerdings wird das Training nun weiter angezogen. „Es wird nochmal intensiver. Dann geht es auch immer mehr in die höheren Geschwindigkeitsbereiche, desto näher die EM rückt“, sagt Bender, der am Samstag bereits zum Bootstransport aufgebrochen ist. Der Transfer in den Süden fällt diesmal etwas kleiner aus, denn nach dem kurzfristig abgesagten Trainingslager in Avis Ende Januar, sind einige Boote vor Ort verblieben.
DIE EM IST DAS ERSTE ETAPPENZIEL
Insgesamt 14 Ruderer und Steuermann Martin Sauer – der Deutschland-Achter, der Vierer ohne Steuermann sowie die Ersatzleute Theis Hagemeister und Leon Schandl – treten unter Einhaltung der Corona-Quarantäne-Regeln die Reise nach Lago Azul an, wo ebenfalls strenge Isolationskonzepte umgesetzt werden. Der Dortmunder Zweier ohne Steuermann bereitet sich am Stützpunkt in Dortmund vor. Die Europameisterschaften steigen vom 9. bis zum 11. April in Varese (Italien). Anschließend geht es nach Wettkampfplan Schlag auf Schlag für das Team Deutschland-Achter.
von Felix Kannengießer
Foto: Yannick Schurwanz