Achter souverän – Insgesamt drei Doppelsiege in Essen

13.05.2018

Der Deutschland-Achter hat seine ersten beiden Rennen im neuen Jahr erfolgreich hinter sich gebracht: Bei der 100. Internationalen Hügelregatta in Essen siegte das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes am Samstag und Sonntag auf dem Baldeneysee. Auch im Vierer und Zweier fuhr das Team Deutschland-Achter je zwei Goldmedaillen ein. In den nächsten Tagen wird sich in diesen beiden Bootsklassen nun entscheiden, welche Ruderer beim Weltcup in Belgrad (1.-3. Juni) an den Start gehen werden.

Am Samstag fieberten alle dem ersten Auftritt des neuen Jahres entgegen. Und die neue Saison begann für Johannes Weißenfeld, Felix Wimberger, Maximilian Planer, Torben Johannesen, Jakob Schneider, Malte Jakschik, Richard Schmidt, Hannes Ocik und Steuermann Martin Sauer ebenso erfolgreich wie die alte. Auf dem Baldeneysee setzte sich der Deutschland-Achter mit einem Start-Ziel-Sieg vor dem U23-Achter und Polen durch. Auf den weiteren Plätzen reihten sich China, Frankreich und ein weiterer polnischer Achter ein. Ganz zufrieden war Bundestrainer Uwe Bender mit dem Rennverlauf allerdings nicht, auf den zweiten 1000 Metern war noch Luft nach oben. Besser war der Auftritt am Sonntag.

Planer: „Den richtigen Willen gezeigt"
„Das war eine eindeutig konsequentere Leistung im Vergleich zum Samstag. Das war auch nötig, denn an diesem Tag ist der polnische Achter mit seiner WM-Besetzung von 2017 an den Start gegangen. Mit diesem Rennen bin ich sehr zufrieden“, meinte Bender. Das sahen auch die Ruderer so. „Wir haben am Sonntag ein anderes Gesicht und den richtigen Willen gezeigt“, sagte etwa Max Planer. Bei starkem Gegenwind ruderte der Deutschland-Achter souverän zum Sieg, gut zwei Bootslängen vor den Polen. Dahinter landete der U23-Achter knapp vor China und Frankreich. Drei weitere U23-Achter reihten sich auf den Plätzen sechs bis acht ein.

Weitere Stimmen:
Hannes Ocik: „Wir sind die Hügelregatta aus dem Training heraus gefahren, von daher können wir insgesamt mit der Leistung zufrieden sein und optimistisch in Richtung des ersten Weltcups in Belgrad blicken.“
Johannes Weißenfeld: „Wir sind am Sonntag deutlich geschlossener aufgetreten als am Samstag. Nach den ersten 1000 Metern sind wir konsequent weitergefahren. Wir sind auch technisch enger zusammengerückt und mit mehr Spannung ins Rennen gegangen. Insgesamt waren wir einfach näher dran an dem, was wir können.“
Malte Jakschik: „Durch den Gegenwind war das Feld am Sonntag weiter auseinander gezogen. Bei uns lief der Streckenschlag deutlich runder als am Samstag. Wir haben uns über das Wochenende gut gesteigert. So kann es weitergehen.“

Auch der Vierer startet erfolgreich
Zwei Siege feierte auch der Vierer ohne Steuermann auf dem Baldeneysee – und zwar in verschiedenen Besetzungen. Am Samstag gewannen bei leichtem Schiebewind Malte Daberkow, Nico Merget, Peter Kluge und Felix Drahotta mit einer Länge Vorsprung vor Polen und der anderen deutschen Kombination mit Felix Brummel, René Schmela, Paul Schröter und Laurits Follert. Am Sonntag feierten dann Felix Brummel, René Schmela, Peter Kluge und Felix Drahotta bei Gegenwind einen deutlichen Sieg. Malte Großmann, Finn Schröder, Paul Schröter und Laurits Follert mussten sich mit dem fünften Platz zufrieden geben.

Drahotta und Kluge setzen ein Zeichen
„Wir konnten unsere Vorteile, Kraft und Länge, ausspielen. Das hat uns zum Sieg verholfen“, sagte Felix Drahotta nach dem Sieg am Sonntag. Dabei war die Vorbereitung auf die Regatta alles andere als optimal verlaufen: Bei einem Unfall mit dem Motorroller am Mittwoch zog er sich einige Blessuren zu, dazu musste er unter der Woche mit einer Erkältung kämpfen. Trotz allem war es das Wochenende von Drahotta und Kluge, die in beiden Sieg-Vierern saßen und ein deutliches Statement Richtung Vierer-Bildung abgaben. „Das waren zwei notwendige Siege, nachdem es bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften nicht so gut bei uns lief. Damit haben wir es den Trainern schwer gemacht“, meint Kluge.

Entscheidung am Dienstag
Einen deutschen Doppelsieg gab es auch im Zweier ohne Steuermann. Am Samstag belegten Finn Schröder/Malte Großmann den ersten Platz, am Sonntag waren es bei schwierigen Gegenwind-Bedingungen Malte Daberkow und Nico Merget, die ja am Vortag auch schon im Vierer aufs Siegerpodest fuhren und in allen Rennen des Wochenendes ungeschlagen blieben. „Das lief perfekt, mehr konnten wir nicht schaffen. Jetzt freue ich mich auf den freien Montag“, so Merget. Das Trainerteam um Bender, Christian Viedt und Tim Schönberg wird sich nun zwei Tage Zeit nehmen und der Mannschaft am Dienstag verkünden, welche Ruderer beim Weltcup in Belgrad im Vierer und Zweier ohne Steuermann antreten werden.


Ergebnisse der 100. Internationalen Hügelregatta in Essen am 12./13. Mai 2018:

 

Samstag:

 

Achter, Finale:

1. Deutschland (Johannes Weißenfeld, Felix Wimberger, Maximilian Planer, Torben Johannesen, Jakob Schneider, Malte Jakschik, Richard Schmidt, Hannes Ocik, St. Martin Sauer)
05:31.30 Minuten

2. Deutschland U23 (Wolf-Niclas Schröder, Janek Schirrmacher, Olaf Roggensack, Benjamin Leibelt, Jakob Gebel, Marc Leske, Anton Schulz, Paul Gebauer, St. Jonas Wiesen)
05:34.78 Minuten

3. Polen
05:36.81 Minuten

4. China
05:41.11

5. Frankreich
05:45.10 Minuten

Vierer ohne Steuermann, A-Finale:

1. Deutschland II (Malte Daberkow, Nico Merget, Peter Kluge, Felix Drahotta)
05:54.61 Minuten

2. Polen
05:56.98 Minuten

3. Deutschland I (Felix Brummel, René Schmela, Paul Schröter, Laurits Follert)
05:57.03 Minuten

4. Wolf Niclas Schröder, Eric Johannesen, Anton Braun, Paul Gebauer
05:58.71 Minuten

5. Deutschland U23 (Friedrich Dunkel, Marcel Teckemeyer, Paul Seiters, Marc Kammann)
06:01.42 Minuten

Zweier ohne Steuermann, A-Finale:

1. Deutschland (Malte Großmann, Finn Schröder)
06:38.40 Minuten

2. Niederlande I
06:40.02 Minuten

3. Niederlande II
06:40.74 Minuten

4. Argentinien
06:46.83 Minuten

5. Hans-Christian Lütje, Nils Vorberg
06:48.48 Minuten

 

 

Sonntag:

 

Achter, Finale:

1. Deutschland
06:05.09 Minuten

2. Polen
06:11.31 Minuten

3. Deutschland U23
06:18.03 Minuten

4. China
06:19.23 Minuten

5. Frankreich
06:20.41 Minuten

Vierer ohne Steuermann, A-Finale:

Deutschland I (Felix Brummel, René Schmela, Peter Kluge, Felix Drahotta)
06:31.87 Minuten

2. Niederlande
06:37.75 Minuten

3. Deutschland U23
06:39.59 Minuten

4. Deutschland U23 II (Leon Schandl, Henry Hopmann, Max John, Lukas Geller)
06:41.31 Minuten

5. Deutschland II (Malte Großmann, Finn Schröder, Paul Schröter, Laurits Follert)
06:42.91 Minuten

Zweier ohne Steuermann, A-Finale:

1. Deutschland (Malte Daberkow, Nico Merget)
07:31.75 Minuten

2. Hans-Christian Lütje, Nils Vorberg
07:33.95 Minuten

3. Argentinien
07:35.74 Minuten

4. Tschechien
07:40.57 Minuten

5. Tschechien II
07:43.22 Minuten

  

Text: Carsten Oberhagemann und Felix Kannengießer

Quelle: www.deutschlandachter.de