04.09.2015 | 08:00 Uhr
Fast geht der Ruf unter. Das Eintauchen der Ruderblätter, das Schwappen des Wassers, die Rufe der übrigen Teams, die Anfeuerung der Zuschauer. Und doch dringt dieser eine Ruf durch, findet die richtigen Ohren, bewirkt das, was sie sich alle erhofft haben: „Jetzt Feuer“, ruft, schreit wohl eher Johannes Weißenfeld seine Teamkameraden an. „Jetzt Feuer“ bedeutet: Noch eine Schippe drauf, einen Zahn zulegen. Und mit hoher Geschwindigkeit schiebt sich Deutschlands Vierer ohne Steuermann auf den letzten 500 Metern vom fünften Platz auf den so wichtigen dritten Rang vor, lässt zwei Boote hinter sich. Dieser dritte Platz im Halbfinale der WM in Lac d’Aiguebelette bedeutet das große Glück: Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio im kommenden Sommer. Dass sie außerdem im Finale am Samstag sind, ist ein ebenfalls freudiger Aspekt.
„Wir haben uns tierisch gefreut“, sagt Johannes Weißenfeld einige Stunden später. Der Herdecker und seine Teamkameraden - Maximilian Korge, Maximilian Planer, Felix Wimberg - waren „mit gehörigem Respekt“ in dieses Rennen gegangen. Deshalb, weil die Gegner so stark sind: In fast gleicher Besetzung wurden die USA Olympia-Dritte, die Australier sind Weltcupsieger - das nötigt dem jungen deutschen Team Hochachtung ab. Und so sind sie hochkonzentriert als sie das Rennen starten - und unendlich erleichtert, dass sie hinter den Niederlanden und Australien Dritte werden.
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